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Was ist eigentlich ein Tierheilpraktiker?

Ausbildung, Methoden & Anwendung kurz & knapp

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Zusammenfassung

Tierheilpraktiker behandeln Tiere mit vielfältigen naturheilkundlichen Methoden sowie Praktiken der alternativen Medizin. Sie können Heilprozesse durch natürliche Heilmittel fördern, Halter beraten und chronische Krankheiten lindern. Ein gut ausgebildeter Tierheilpraktiker kann als Ergänzung zur konventionellen Medizin des Tierarztes hilfreich sein.

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Was macht ein Tierheilpraktiker?

Eine Alternative zum Tierarzt?

Ein Tierheilpraktiker ist ein Therapeut, der Tiere bei vielen verschiedenen Beschwerden oder auch vorbeugend mit alternativen Heilverfahren behandelt. Tierheilpraktiker beraten Tierhalter bei Gesundheitsfragen, zur passenden Ernährung und Haltungsfehlern, führen Untersuchungen durch, verabreichen pflanzliche Heilstoffe und gehen auch auf psychische Probleme sowie auf die Beziehung zwischen Tier und Halter ein.

"Ein Tierheilpraktiker ist die naturheilkundliche Säule neben der Schulmedizin" sagt Manfred Rüben, der seit 10 Jahren selbstständiger Tierheilpraktiker ist. Ein Tierheilpraktiker wendet in der Regel lediglich pflanzliche sowie apothekenpflichtige Medikamente oder Homöopathie und keine verschreibungspflichtigen Arzneimittel an. Auch werden keine Operationen oder Eingriffe durchgeführt. Dafür nehmen sich Tierheilpraktiker in der Regel viel Zeit für ihre Patienten und setzen auf einen ganzheitlichen Ansatz. Durch die genaue Betrachtung von Tier und Halter werden oft Haltungsfehler oder Traumata erkannt. Ein Tierheilpraktiker stellt dabei immer eine Ergänzung und keine Alternative zum Tierarzt dar.

"Jedem Tierheilpraktiker sollten seine Grenzen bewusst sein" sagt Marilyn Harzer von der Akademie für ganzheitliche Tiertherapie. Da der Tierheilpraktiker keine geschützte Berufsbezeichnung ist, gibt es auch keine einheitliche Ausbildung. Jeder, der Tiere gewerbsmäßig behandelt und kein Tierarzt ist, kann sich als Tierheilpraktiker bezeichnen. Dadurch sind die Qualitätsunterschiede zwischen den Tierheilpraktikern sehr hoch. Da unqualifizierte Heilpraktiker Ihrem Tier schaden können, ist es besonders wichtig, bei der Suche nach einem Tierheilpraktiker auf eine gute Ausbildung, Erfahrung sowie Empfehlungen zu achten.

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Welche Methoden nutzt ein Tierheilpraktiker?

Von Phytotherapie bis Homöopathie

Tierheilpraktiker nutzen eine ganze Reihe unterschiedlicher Methoden zur Behandlung von verschiedenen Beschwerden. Mit naturheilkundlichen Mitteln soll eine Analyse, Diagnose und Therapie des Tieres erfolgen, wie Tierheilpraktiker Manfred Rüben erklärt. Meistens sind die Heilpraktiker dabei auf einige wenige Methoden spezialisiert, niemand kann alle Anwendungen beherrschen - dafür ist die Tierheilkunde zu vielfältig. Oft probiert ein Tierheilpraktiker im Rahmen einer Behandlung mehrere Methoden aus. Diese sind in der Regel darauf ausgelegt kaum schädliche Nebenwirkungen hervorzurufen.

Die meisten Heilmethoden setzen auf natürliche, oftmals pflanzliche Heilstoffe wie die Phytotherapie (Arzneipflanzen), Bach-Blüten oder Homöopathie. Andere Methoden stammen aus der chinesischen Medizin (wie Akupunktur) oder arbeiten auf spiritueller Ebene. Oft wird dabei mit Energieströmen und Schwingungen gearbeitet, die Seele des Tieres betrachtet und die Therapie durch eine Ernährungsberatung begleitet. "Die verschiedenen Methoden müssen aufeinander abgestimmt werden, damit sie harmonieren" sagt Marilyn Harzer. Die Tierheilpraktikerin und Ausbilderin an der Akademie für ganzheitliche Tiertherapie listet die Methoden auf, die fast jeder Tierheilpraktiker anwendet oder zumindest gelernt haben sollte.

Diese Methoden wenden die meisten Tierheilpraktiker an:

  • Akupunktur
  • Homöopathie
  • Phytotherapie
  • Ernährungsberatung
  • Bachblüten
  • Schüßler-Salze
  • Bioresonanz

Neben den bekannteren, häufig verwendeten Heilmethoden gibt es zudem jede Menge Anwendungen, die Tierheilpraktiker durch Weiterbildungen zusätzlich erlernen können. Dazu gehören u. A. die Mykotherapie (Anwendungen mit Pilzen), Farbtherapie (Heilung durch den Einsatz von Farben), Apitherapie (Einsatz von Bienenharz, -gift und Honig), Gemmotherapie (Heilmittel aus Knospen) und viele mehr.

Einige Tierheilpraktiker arbeiten mit eher medizinischen Methoden und sind befähigt Blut abzunehmen und dieses zu analysieren. Auch die Versorgung von offenen Wunden wird von manchen Tierheilpraktikern angeboten, hier gilt es aber abzuwägen, wann man besser einen Tierarzt aufsuchen sollte.

"Die verschiedenen Methoden müssen aufeinander abgestimmt werden, damit sie harmonieren."

Marilyn Harzer
Leiterin Akademie für ganz-
heitliche Tiertherapie

Wann solltest du einen Tierheilpraktiker kontaktieren?

Heilpraktiker für Tiere suchen & finden

Zu einem Tierheilpraktiker kannst du gehen, sobald du dir ein Tier angeschafft hast. Sie oder er schaut sich deinen Vierbeiner an und macht in der Regel eine Ernährungsberatung. Es ist bei späteren Behandlungen hilfreich, wenn der Tierheilpraktiker dein Tier von klein auf kennt und auch dich als Halter sowie eure Beziehung einschätzen kann. 

Impfungen und umfassende medizinische Untersuchungen erhältst du hingegen nur bei einem Tierarzt. Bei vielen Fragen, leichten Erkrankungen oder Verhaltensproblemen kann dir ein Tierheilpraktiker durch seine ganzheitliche Betrachtungsweise und naturheilkundlichen bis spirituellen Methoden weiterhelfen. Du kannst frei entscheiden, ob du dein Tier lieber einem Tierarzt oder Tierheilpraktiker anvertraust. "Ganz ohne Tierarzt geht es auf jeden Fall nicht", sagt auch Marilyn Harzer von der Akademie für ganzheitliche Tiertherapie.

Bei einem Notfall immer zum Tierarzt

Tierheilpraktiker behandeln Tiere meist mit pflanzlichen Naturheilstoffen und alternativen sowie spirituellen Methoden. Damit können leichtere Erkrankungen wie Blähungen, Unwohlsein, Schnupfen oder Durchfall auf eine relativ schonende Art und Weise behandelt und das Immunsystem gestärkt werden. Viele Tierhalter wollen zunächst Naturheilmittel beim Tierheilpraktiker (oder Tierarzt) probieren, bevor sie auf konventionelle Medizin setzen. Bei unerkannten ernsten Erkrankungen kann aber wertvolle Behandlungszeit verloren gehen.

Bei Unfällen, tiefen Wunden, körperlichen Schäden, Lahmheiten oder plötzlichen Verhaltensänderungen sollten Tierhalter definitiv einen Tierarzt aufsuchen. Operationen, größere Wundversorgungen und die Behandlung von Knochenbrüchen führen Tierheilpraktiker nicht durch. Aber auch wenn die Beschwerden zunächst leicht erscheinen, können diese durch eine ernste Ursache entstehen. Erbrechen kann beispielsweise durch eine Vergiftung hervorgerufen werden, die schnell behandelt werden muss. "Geschätzt die Hälfte der Tierhalter kann nicht einschätzen, wann ein Notfall beim Tier vorliegt" sagt Inga-Brita Rohrbach, die als Tierärztin mit eigener Praxis ebenfalls naturheilkundliche Verfahren anwendet.

Im Zweifel sollte die Diagnose daher lieber bei einem Tierarzt erfolgen. So kann festgestellt werden, ob es sich wirklich nur um eine leichte Erkrankung handelt. Kennt man die Symptome seines Tieres z.B. bei chronischen Krankheiten schon, kann man auch den Tierheilpraktiker direkt aufsuchen. "Viele Tierärzte wenden ebenfalls naturheilkundliche Therapien an" betont Inga-Brita Rohrbach. Wem der Einsatz von Naturheilstoffen wichtig ist, findet somit Alternativen zu einem Tierheilpraktiker.

"Bei akuten Symptomen sollte lieber zuerst ein Tierarzt aufgesucht werden."

Inga-Brita Rohrbach
Tierärztin

Mögliche Linderung bei chronischen Krankheiten

Tierheilpraktiker können bei chronischen Krankheiten und in scheinbar aussichtslosen Fällen aufgesucht werden. Wenn konventionelle Medikamente nicht anschlagen, können alternative Heilmethoden ausprobiert werden. Sind die Grenzen der Schulmedizin erreicht, kann die ganzheitliche Betrachtungsweise, die Analyse der Beziehung zwischen Mensch und Tier und die vielfältigen, teils spirituellen Methoden der Tierheilpraktiker Krankheitsursachen auf anderen Ebenen ausmachen und Linderung verschaffen. Auch wenn dabei keine Wunder zu erwartet sind, ist die Alternativmedizin oft einen Versuch wert.

Manche Tierärzte arbeiten mit Tierheilpraktikern zusammen, um Tiere, die eigentlich austherapiert sind und trotzdem Zeichen für Schmerzen oder Lustlosigkeit zeigen, mit alternativen Heilmethoden weiter zu behandeln. Auch wenn der Tierhalter durch einen falschen Umgang die Ursache des Problems ist, verweisen manche Tierärzte gern auf einen Tierheilpraktiker. Dieser kann sich mehr Zeit für eine Diagnose und Behandlung nehmen, als eine ausgebuchte Tierarztpraxis. Durch seinen ganzheitlichen Ansatz sucht der Tierheilpraktiker zudem auch auf energetischer, spiritueller / seelischer Ebene und in der Beziehung zwischen Mensch und Tier nach Ursachen einer Erkrankung. Oftmals erfolgt dadurch eine Behandlung von Tier und Halter.

Wie wird ein Tierheilpraktiker ausgebildet?

Tierheilpraktiker ist kein geschützter Beruf

Ein großes Problem für die ganze Branche ist, dass der Tierheilpraktiker kein geschützer Beruf ist. Es gibt auch keine einheitliche, staatlich anerkannte Ausbildung. Im Grunde kann sich jeder als Tierheilpraktiker bezeichnen, der Tiere gewerbsmäßig behandelt - völlig egal, ob dabei eine mehrjährige Ausbildung, ein Wochenendkurs oder gar keine Ausbildung absolviert wurde.

"Ich würde mir wünschen, dass der Tierheilpraktiker ein anerkannter Beruf wäre." meint Manfred Rüben, der seit 10 Jahren als selbstständiger Tierheilpraktiker arbeitet und davor eine 3-jährige Ausbildung absolviert hat. "Da sich viele Tierheilpraktiker je nach Lehrstätte nicht gut ausgebildet fühlen, hängen zahlreiche Therapeuten den Beruf schnell wieder an den Nagel oder arbeiten nur nebenbei als Tierheilpraktiker" sagt Marilyn Harzer von der Akademie für ganzheitliche Tiertherapie. Es gibt bei manchen Ausbildungsstätten lediglich (oft betriebswirtschaftliche) Module, die von der IHK zertifiziert sind. Therapeuten, die von einem Verband wie dem VDT geprüft worden, können sich "geprüfter Tierheilpraktiker" nennen.

Die gravierenden Unterschiede in der Ausbildung erschweren die Suche nach einem qualifizierten Tierheilpraktiker. Leider sind die Unterschiede hier sehr groß. Während gut ausgebildete und erfahrene Tierheilpraktiker deinem Tier wirklich helfen können, besteht die Gefahr einer Fehlbehandlung, wenn diese nicht gut qualifiziert sind und die Ursachen einer Erkrankung nicht erkennen. "Ich wünsche mir besser ausgebildete & geprüfte Tierheilpraktiker mit einer einheitlichen Ausbildung von mind. 2 Jahren." sagt auch Inga-Brita Rohrbach und betont, dass dadurch viele Vorurteile gegenüber unqualifizierten Tierheilpraktikern abgebaut werden könnten.

"Ich würde mir wünschen, dass der Tierheilpraktiker ein anerkannter Beruf wäre."

Manfred Rüben
Tierheilpraktiker

Wie finde ich einen guten Tierheilpraktiker?

Tierheilpraktiker auf Tier-Therapeuten.net suchen & finden

Einen guten Tierheilpraktiker zu finden, ist nicht leicht. Da es keine einheitliche Ausbildung gibt sind die Qualitätsunterschiede zwischen den Heilpraktikern sehr groß. Zusätzlich gibt es eine Vielzahl verschiedener Methoden und Behandlungen, die unterschiedliche Tierheilpraktiker beherrschen.

Wenn du einen Tierheilpraktiker suchst, solltest du auf die Aus- und Weiterbildungen achten. Der Heilpraktiker sollte am besten eine mehrjährige Ausbildung absolviert haben und sich regelmäßig weiterbilden. Alternativ gibt es auch Tierärzte, die naturheilkundliche Therapien anbieten. Sehr wichtig ist auch die Erfahrung. Wie lange praktiziert der Heilpraktiker schon? Wie viele Tiere wurden bereits erfolgreich behandelt? Welche Methoden wendet er / sie an? Geht es dabei eher in die naturwissenschaftliche oder spirituelle Richtung?

Sehr wichtig ist gerade bei einem Tierheilpraktiker auch die persönliche Sympathie. Fühlst du dich bei der Behandlung wohl? Hast du das Gefühl, dass der Heilpraktiker deinem Tier gut tut? Wurde dir vielleicht ein Tierheilpraktiker von jemand anderem empfohlen, dessen Tier bereits erfolgreich behandelt wurde? Nimm' dich am besten in Acht vor unseriösen Tierheilpraktikern, die sich als "Wunderheiler" ausgeben.

Bei der Suche nach einem qualifizierten Tierheilpraktiker kann dir unser Portal Tier-Therapeuten.net weiterhelfen. Auf der Seite "Therapeuten suchen" kannst du nach einem Tierheilpraktiker für Hund, Pferd oder Katze in deiner Nähe suchen. Vergleiche verschiedene Therapeuten schnell und einfach hinsichtlich ihrer Leistungen und Qualifikationen und kontaktiere den Tierheilpraktiker, der am besten zu deinen Bedürfnissen passt!

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Aktualität

Veröffentlicht: 04.11.2024

Gastautoren

Manfred Rüben

Tierheilpraktiker

Manfred Rüben ist nach seiner 3-jährigen Ausbildung seit 2014 als Tierheilpraktiker in Alsdorf erfolgreich selbstständig und behandelt Hunde, Pferde sowie Katzen.

Marilyn Harzer

Leiterin Akademie für ganzheitliche Tiertherapie

Die Tierheilpraktikerin Marilyn Harzer hat die Akademie für ganzheitliche Tiertherapie mitgegründet, um Tierheilpraktikern eine bessere Ausbildung zu bieten.

Inga-Brita Rohrbach

Tierärztin für naturheilkundliche Verfahren & konventionelle Medizin

Inga-Brita Rohrbach ist Tierärztin und wendet in Ihrer Tierarztpraxis für Kleintiere und Pferde neben konventioneller Medizin auch naturheilkundliche Verfahren an.